- Zenon der Jüngere
- Zenon der Jüngere,Zenon von Kition, Philosoph, wohl phönikischer Herkunft, * Kition (heute Larnaka) um 333, ✝ Athen um 262 v. Chr.; gründete um 300 v. Chr. in Athen die Philosophenschule der Stoa. Seine Lehre ist aufgrund der spärlich erhaltenen Werke oft nur schwer von der des Chrysippos abzugrenzen. - Grundlage der Erkenntnis ist nach Zenon die Wahrnehmung; die aus ihr resultierende Vorstellung muss jedoch von der Vernunft (Logos) geprüft werden. Zenon nimmt zwei (körperlich aufgefasste) Urprinzipien an: ein aktives, den alles durchdringenden Logos (die Gottheit), der auch den gesamten Kosmos regiert, und ein passives, die qualitätslose Substanz. Substrat des Logos ist das Feuer, aus dem in Zyklen die Welten entstehen und in das sie in einem Weltbrand (griechisch ekpyrosis) wieder vergehen. - Trotz der Bindung an das Schicksal (griechisch heimarmene) liegt es beim Menschen, sittlich zu handeln, d. h. in Einklang mit sich selbst und dem Logos zu leben. Hierin bestehen Tugend und Glückseligkeit. Ziel ist das Freisein von den Affekten, die Apathie der Weisen, die auch das Ideal des Kosmopolitismus vorleben.Ausgabe: Stoicorum veterum fragmenta, herausgegeben von H. von Arnim, Band 1 (1921, Nachdruck 1978).A. Graeser: Z. v. K. Positionen u. Probleme (1975).
Universal-Lexikon. 2012.